Montag, 7. September 2015

Der Apfel: Was ist dran an "One apple a day keeps the doctor away"?



Der Apfel hat momentan Hochsaison. Die Bäume neigen sich unter den hangvollen Ästen und versorgen uns erfreulicherweise in den nächsten Monaten mit ihren frischen Früchten.  Da ich Äpfel ausgesprochen gerne habe und ich sie in jedem erdenklichen Zustand verzehre, ob roh, als Kompott, im Bircher Müsli, Apfelstrudel, Apfelchutney ... und so weiter ...  hab ich mir die Frage nach den Inhaltsstoffen gestellt. Was genau nehme ich da zu mir, wenn ich in einen Apfel beiße? Und, was macht ihn so gesund? Ein paar Fragen, ein paar Antworten. 


Ein Apfel besteht zu etwa 85 % aus Wasser. Die restlichen 15 % setzen sich hauptsächlich aus Kohlenhydraten in Form von Trauben- und Fruchtzucker sowie Ballaststoffen und Vitaminen und Mineralstoffen zusammen. Essen wir einen Apfel, so nehmen wir also einen Großteil an Wasser zu uns - ein nicht zu vernachlässigendes Argument für trinkfaule Menschen. Überdies stellt der Apfel eine ideale Zwischenmahlzeit dar, die aufgrund der Kohlenhydrate schnell Energie liefert und mit rund 60 kcal kaum auf unser Kalorien-Konto schlägt. Rascher Treibstoff für unsere Zellen bei verschwindend niedrigem Kalorien-Gehalt. Was will frau mehr?

An Vitaminen kann der Apfel mit den Buchstaben B, C und E aufwarten, wobei das Vitamin C im Apfel überwiegt. Übrigens weist die Apfelsorte "Berlepsch" den höchsten Vitamin-C-Gehalt unter den Äpfeln auf. Noch nie gehört? Ich auch nicht :)
Was macht dieses Vitamin C in unserem Körper? Eine Menge: Vitamin C stärkt unsere Immunabwehr, wir werden dadurch weniger anfällig für Krankheiten und es bekämpft die "bösen" freien Radikale, die zu allerlei schrecklichen Auswüchsen und Wucherungen führen können. Darüber hinaus ist Vitamin C an vielen Vorgängen im menschlichen Körper beteiligt: es schützt unsere Gefäße, indem es die Innenwände unserer Arterien glatt hält, sodass sich kein Cholesterin oder sonstiger Kram dort ablagern kann. Vitamin C kräftigt das Bindegewebe und verbessert die Calcium- und Eisenaufnahme. Wollt ihr das Eisen im Fleisch besser verfügbar machen, so esst es gemeinsam mit Kartoffeln, Sauerkraut oder Brokkoli. Alles einwandfreie Vitamin-C-Lieferanten. 

Aber zurück zum Apfel. Mineralstoffe hat der Apfel geringe Mengen an Kalium, Natrium, Magnesium, Calzium und Eisen anzubieten. 

So, und jetzt kommt eine ganz wichtige Durchsage: der besondere und wirklich herausragende Gesundheitswert des Apfels steckt im hohen Gehalt des löslichen Ballaststoffes Pektin. Pektin ist sehr förderlich für unsere Gesundheit, denn es bindet Gifte und Schwermetalle im Darm, die anschließend völlig problemlos ausgeschieden werden können. Auch Cholesterin wird durch das Pektin ausgeschieden, wodurch das Pektin als völlig natürlicher Cholesterin-Senker bezeichnet werden kann. Und wir alle wissen ja, dass das Cholesterin (ein Blutfett) bei langfristiger Erhöhung enorme Schäden in unserem Körper anrichten kann (Arterienverkalkung und infolge Herzinfarkt oder Schlaganfall). 
Darüber hinaus lassen Ballaststoffe den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen, was eine geringe Insulin-Ausschüttung nach sich zieht. Unsere Bauchspeicheldrüse wird somit geschont. Sie macht durch die Unmengen an Schokolade, Kuchen und Co ohnehin so einiges mit, die arme Drüse. Heißhunger-Attacken werden durch die moderate Insulin-Freisetzung ebenfalls reduziert.

Der gelblich rote Farbstoff, der in der Schale des Apfels steckt, wird "Quercetin"genant. Es ist ein sekundärer Pflanzenstoff, mit dem sich Pflanzen normalerweise vor Fraßfeinden schützen. Diese sekundären Pflanzenstoffe schützen aber nicht nur die Pflanze bzw. deren Früchte, sondern auch uns Menschen, wenn wir diese Lebensmittel verzehren. Quercetin hat in unserem Körper antioxidative Wirkung, was soviel bedeutet, dass es die freien Radikale - genauso wie Vitamin C - abfängt und unschädlich macht. Studien haben sogar gezeigt, dass Quercetin das Wachstum von Krebstumoren bremsen kann. 

Fazit:
Der Apfel hat durch seine vielseitigen Inhaltsstoffe einen sehr hohen Gesundheits-Wert. "One apple a day keeps the doctor away" ist also nicht an den Haaren herbeigezogen, sondern durchaus plausibel.


Wie bereits erwähnt, steckt der sekundäre Pflanzenstoff "Quercetin" hauptsächlich in der Schale. Deshalb sollte die Schale unbedingt mitgegessen werden. Am besten ihr besorgt euch Äpfel in Bio-Qualität, dann könnt ihr die Schale bedenkenlos verzerhen. Auch in den Kernen sind viele der gesunden Inhaltsstoffe enthalten. Der Apfel kann als Ganzes konsumiert werden - einzig und allein der Stängel darf getrost übrig bleiben.

In diesem Sinne: genießt die Apfel-Saison und stopft euch voll mit der gesunden Power-Frucht.



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