Freitag, 9. September 2016

Die flotte Karotte: Was ist drin in der orangen Rübe?

WARENKUNDE: die KAROTTE
Welche Inhaltsstoffe, Vitamine usw. enthält dieses orange, harte Wurzelgemüse?




In feiner Gesellschaft - die Familie der Karotte
Die Karotte zählt, wie auch Dille, Petersilie und Sellerie, zur Familie der Doldenblütler. Am ehesten wird ihre Verwandtschaft durch die Ähnlichkeit der Blätter deutlich. Dille und das Karottengrün weisen durchaus eine gewisse Ähnlichkeit auf, beide besitzen zarte und feine Blätter.

Alleinstellungsmerkmal der Karotte
Karotten sind besonders kalorienarm und zeichnen sich durch einen hohen Vitamin-, Nährstoff- und Ballaststoffgehalt aus.
Die herausragende Eigenschaft an Karotten ist ihr hoher Carotingehalt. Carotinoide sind orange, gelbe und rote Farbstoffe, die dem Gemüse ihre Färbung geben. Das besondere an Carotinoiden ist, dass sie im Körper in Vitamin A umgewandelt werden. Sie sind also die Vorstufe von Vitamin A, weshalb sie auch oft als Pro-Vitamin A bezeichnet werden. Zur großen Familie der Carotinoide zählt beispielsweise das Alpha- oder Betacarotin, das in den Karotten enthalten ist. Oder auch das Lycopin, das in Tomaten zu finden ist.
Im übrigen enthalten Karotten unter allen Gemüsesorten das meiste Carotin. Viel Carotin bedeutet also viel Vitamin A, wenn wir häufig Karotten oder andere carotinhaltige Lebensmittel zu uns nehmen. Und Vitamin A benötigt unser Körper unter anderem für die Sehkraft, für das Immunsystem und das Zellwachstum.
Zudem zählen Carotinoide und das Vitamin A zu den sogenannten Antioxidantien. Das bedeutet, dass Carotinoide/Vitamin A (im übrigen auch Vit C und E) die schädlichen freien Radikale abfangen und außer Gefecht setzen. Freie Radikale sind alles andere als förderlich für unseren Organismus - zu viel dieser unkontrollierbaren Moleküle führen zu Krebs.
Eine nicht zu vernachlässigende Tatsache ist, dass Carotinoide fettlöslich sind. Infolge dessen sollten Karotten immer mit etwas Öl oder Fett gegessen werden, um diesen wertvollen Stoff optimal aufnehmen zu können. 

Weiteres enthalten Karotten viel Ballaststoffe, die im Darm aufquellen und so für ein längeres Sättigungsgefühl sorgen. An Nährstoffen enthalten Karotten unter anderem Natrium, Kalium, Phosphor, Magnesium und einige B-Vitamine. 

Zubereitung
Bei der Zubereitung von Karotten ist zu beachten, dass sie immer mit etwas Fett verzehrt werden sollen. Denn das enthaltene Beta-Carotin ist fettlöslich und kann vom Körper nur dann aufgenommen werden, wenn auch etwas Fett im Essen ist. Meistens enthalten Speisen, wie zB Suppen, Aufstriche, Eintöpfe ohnehin bereits etwas Fett, sodass die Beta-Carotin-Aufnahme dadurch gesichert ist.

Rohes Vergnügen?
Roh sollten Karotten nur selten verzehrt werden. Wenn roh, dann gut zerkleinert oder geraspelt. Erst wenn die harte Struktur der Karotten aufgebrochen wird, profitieren wir vom wertvollen Beta-Carotin, denn erst dann wird es für unseren Körper zugänglich gemacht. Beta-Carotin wird in der Karotte fest umschlossen von Cellulose. Cellulose ist unverdaulich, ein sogenannter Ballaststoff und wird nach der Verdauung durch den Stuhl ausgeschieden. Wird die Cellulose also nicht aufgebrochen, so nützt uns das Beta-Carotin genau gar nichts. Wir spülen es im Klo runter, wenn ich mal so unappetitlich sein darf ;)
Natürlich hilft reichliches Kauen, das Beta-Carotin freizusetzen. Oder man schmeißt ein paar Karotten in den Entsafter und trinkt sie in flüssiger Form.
Auch hier nochmal der Tipp: Wenn ihr Karotten in rohem Zustand esst, dann träufelt etwas Öl darüber oder bereitet euch einen Dip aus Topfen oder Joghurt zu.

Einsetzbarkeit in der Küche
Im Gegensatz zu Vitamin C ist Beta-Carotin enorm hitzestabil. Karotten können gedünstet, gekocht oder gebacken werden, ohne dass das Beta-Carotin Schaden nehmen würde. Mit Karotten lassen sich eine Vielzahl an Gerichten zaubern, seien es Suppe, Aufläufe, Aufstriche, Currys, Eintöpfe usw.
Eine kleine Variation an Möglichkeiten werde ich euch nächste Woche bieten.

Lagerung
Karotten lassen sich in einem geöffneten Plastiksack gut an einem kühlen Ort lagern. Geöffnet deshalb, weil sogenanntes Schwitzwasser aus den Karotten entweicht, das in einem geschlossenen Behältnis früher zum Verderben führen würde. Zudem sollte das Karottengrün vor der Lagerung entfernt werden, denn es entzieht ihnen Flüssigkeit.
Im Kühlschrank lassen sich die Karotten nicht allzu lange lagern. Sie laufen schnell dunkel an oder werden weich wie Gummi. Kennt ihr das, wenn aus der Karotte plötzlich ein akrobatischer Gummikünstler wird, der sich in alle Richtungen biegen lässt?

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